Die geopolitische Landschaft hat ein turbulentes Jahr mit einschneidenden Wahlen und anhaltenden Konflikten hinter sich. Von technologischer Konkurrenz bis hin zu erhöhten Bedrohungen durch militärische und Handelskriege grenzen sich Blöcke zunehmend voneinander ab.
The core theme of global geopolitics remains geoeconomic fragmentation. While the world economy may appear largely unchanged compared to the past few decades, this understates the geopolitical forces that risk rupturing long-standing economic and financial ties. Reflecting the shifting landscape, the twenty-first century is less focused on resource competition; territorial expansion (e.g., World War II); or ideological alignment (e.g., Cold War). Instead, it centers on power dominance, with technological superiority a key factor in enabling the dominant bloc to dictate the global economic and political order.
In this regard, some modern technologies are profoundly different in that they do not represent incremental innovation, but rather a technological leap. They also do not lend themselves easily to diffusion, meaning some technological advantages could become entrenched. We have attempted to quantify the position of different blocs in this technological race using the Critical Technology Tracker developed by the Australian Strategic Policy Institute. This tracker ranks patents and research levels across eight fields, and we have assigned a cumulative quantitative score in each category to compare the relative position of the two main antagonists, US and China.
Figure 1 shows that in a direct bilateral comparison, China is well ahead of the US in all eight fields. However, that picture shifts dramatically when we include US allies from Europe and Asia-Pacific regions in the calculations, with China only remaining ahead in the two domains of renewable energy and advanced materials.
Auf höchster Ebene spielt sich der Wettkampf zwar in den Forschungslaboren ab, aber er wird in den globalen Kanälen des technologisch-industriellen Komplexes ausgetragen. Diese Auseinandersetzungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Wir betrachten drei Hauptschauplätze des Wettbewerbs: echte (militärische) Kriege, Handelskriege und fiskalpolitische „Kriege“. Auch wenn es an dem einen oder anderen Schauplatz zeitweise ruhig ist, bleiben die fundamentalen Ursachen der erhöhten Spannungen bestehen und werden sich voraussichtlich auch 2025 nicht auflösen.
Wir halten es für sinnvoll, echte Kriege wie z. B. globale Konflikte aus der Perspektive des Wettbewerbs zwischen geopolitischen Blöcken zu betrachten. Der Kalte Krieg ist gewissermaßen eine nützliche Analogie, auch wenn militärische Allianzen heute nicht mehr so eng sind und nichtstaatliche Akteure eine deutlich größere Rolle spielen. Dennoch bleibt die Logik von Stellvertreterkriegen als Mittel, um den gegnerischen Block zu schwächen, weiterhin gültig. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten verursachen verheerende menschliche Kosten. Gleichzeitig zehren sie die Ressourcen der beteiligten Blöcke auf und schwächen deren politisches Kapital. Das sieht man am Beispiel der Unterstützung für die Ukraine, die dazu geführt hat, dass westliche Waffenlager leer sind. Kriege in geografisch weit entfernten oder wirtschaftlich scheinbar unbedeutenden Regionen können daher dennoch einschneidende Auswirkungen auf die Märkte haben – sei es durch die Einbindung großer Mächte oder durch andere Ausstrahlungseffekte.
Man müsste daher mit höheren geopolitischen Risikoaufschlägen rechnen, wenngleich sich die Auswirkungen bislang nur in höheren Goldpreisen niedergeschlagen haben. Auch das ist eine direkte Folge des Konflikts: Das Einfrieren der Reserven der russischen Zentralbank und sekundäre Sanktionen gegen nichtrussische Akteure haben die Goldnachfrage anderer Zentralbanken angekurbelt. Gold hat lange Zeit von seinem Status als Absicherung gegen geopolitische Risiken profitiert. Die außerordentlichen Preisanstiege 2024 deuten darauf hin, dass vieles bereits eingepreist ist. Zudem kann die Wiederwahl von Trump Gold kurzfristig Gegenwind bescheren. Neben Gold kann in Krisenzeiten vorübergehend auch mehr Kapital in klassisch als sicher geltende Währungen fließen und zu deren Aufwertung führen.
Bei Handelskriegen lässt sich nur schwer bestimmen, wo die Kosten der Fragmentierung entstehen werden. Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, nehmen Handelsstörungen weiter zu, was nicht einfach nur an Zöllen liegt. Nichttarifäre Handelshemmnisse und sektorspezifische Eingriffe spielen eine immer größere Rolle und erhöhen den Druck, bestehende Handels- und Kapitalbeziehungen zu verändern. Der Handel zwischen den USA und China wird sich voraussichtlich weiter verschlechtern. Es wird jedoch vom Tempo und Ausmaß dieser Veränderungen abhängen, wer darunter leidet – und wer möglicherweise davon profitiert. Höhere US-Zölle auf chinesische Importe bedeuten einen stärkeren Dollar und einen schwächeren Renminbi. Die Reaktion anderer Schwellenländerwährungen wird jedoch nicht einheitlich ausfallen.
Einen größeren Unterschied unter den Schwellenländern wird der Handel ausmachen. Manche Länder werden weiter von günstigen Handelsbedingungen profitieren und gegenüber chinesischen Exporteuren wettbewerbsfähiger werden. Vietnam und Mexiko sind beispielsweise seit 2018 Nutznießer höherer Handelsbarrieren. In anderen Ländern steigen möglicherweise die Investitionen chinesischer Unternehmen, die mit einer Verlagerung ihrer Produktion Zölle umgehen möchten. Diese Länder haben jedoch nicht alle dieselben Aussichten, denn es besteht das Risiko, dass „die Politik dem Handel folgt“. Chinesische Direktinvestitionen, die heute willkommen sind, werden morgen vielleicht zu einem politischen Problem, wenn sie unter Handelssanktionen fallen. Eines wird zunehmend klar: Die Mitgliedschaft in einem Handelsblock ist entscheidend.
Zuletzt sind noch die fiskalpolitischen Maßnahmen zu erwähnen, die Regierungen nutzen, um ihre geopolitischen Ziele zu erreichen. Die Kombination aus Innenpolitik und Geopolitik bedeutet, dass die großen Volkswirtschaften voraussichtlich weiterhin eine expansive Fiskalpolitik verfolgen. Eine Verringerung der Handelsabhängigkeiten und höhere Sicherheitsrisiken werden Regierungen zwingen, ihre Lieferketten zu sichern, in neue Technologien zu investieren und mehr für ihre Wehrtüchtigkeit auszugeben. Ein Großteil dieser Staatsausgaben dürfte eine hohe wirtschaftliche Hebelwirkung haben. Verteidigungsausgaben sind in der Regel stark auf bestimmte Regionen innerhalb von Blöcken konzentriert, erfordern einen hohen Produktionsaufwand und verstärken Cluster-Effekte. Höhere staatliche Investitionen in die Energie- und Industrieinfrastruktur sind ebenfalls wahrscheinlich. Da diese Ausgaben das Wachstum stützen, können die positiven Impulse auch zu einem Anstieg der realen Zinssätze führen, wenn das geschätzte Wachstumspotenzial steigt. Wie in unserem makroökonomischen Ausblick erörtert, führen höhere Staatsausgaben jedoch zu Haushaltsdefiziten, wenn nicht an anderer Stelle gespart wird.